Hola,
ich durfte sechs Wochen an der Deutschen Schule St. Thomas Morus in Santiago de Chile verbringen und blicke mit großer Dankbarkeit auf diese Zeit zurück. Vom ersten Tag an fühlte ich mich willkommen: Das Kollegium war offen und hilfsbereit, beantwortete jede Frage, band mich schon während der Hospitationen aktiv ein und hat mir früh Verantwortung zugetraut. Auf Wunsch konnte ich eigene Stunden übernehmen, Materialien entwickeln und im Anschluss konstruktives Feedback erhalten – genau die Mischung, die man sich für ein lernintensives Praktikum wünscht. Eingesetzt war ich in Biologie und Sport, meinen Schwerpunkt habe ich rasch auf Biologie gelegt. Besonders Spaß gemacht hat mir, eine Unterrichtsreihe zum Zellzyklus zu entwerfen, verschiedene Methoden auszuprobieren und passende Visualisierungen einzubauen.
Der Einstieg gelang dank des vorab zugesandten Infohefts für Praktikant:innen sehr leicht – viele praktische Hinweise halfen mir, mich schnell im Schulalltag und in der Kultur zurechtzufinden. Ein besonderes Herzensprojekt war eine von mir konzipierte Plakatserie, mit der wir die Sichtbarkeit der deutschen Sprache im Schulhaus erhöht haben. Außerdem wurde ich unkompliziert in das bunte Schulleben integriert: Fiestas Patrias (dieciocho), der 3. Oktober und die Alianzas-Wettbewerbe zeigten mir, wie lebendig Interkulturalität an der Schule gelebt wird. Im Alltag konnte ich in der Schulmensa mitessen und mir wurde auch immer eine vegane Option angeboten – das habe ich jeden Tag sehr geschätzt.
Neben der Schule habe ich auch die Möglichkeit genutzt, um Chile zu erkunden: den Norden mit der Weite der Atacama, den Süden mit dem eindrucksvollen Patagonien und die farbenfrohe Hafenstadt Valparaíso. Einige Unterrichtsthemen zu Natur und Klima bekamen dadurch eine ganz greifbare Dimension und ich konnte mit Lebensweltbezogen für die Schülerinnen und Schüler arbeiten.
Ich nehme viel mit: mehr Sicherheit vor der Klasse, neue Ideen für sprachsensiblen Fachunterricht und Projekte sowie das gute Gefühl, in einer offenen Schulgemeinschaft gelernt und mitgestaltet zu haben. Vielen Dank an alle Lehrkräfte, im Besonderen an meine Betreuerin Frau Geierhos und an Frau Ruf für die Organisation und an die Schülerinnen und Schüler für Vertrauen, Unterstützung und die herzliche Begleitung.
Hasta Luego
Doro
Hallo und hola,
ich bin Natascha und ich war von August bis Dezember 2023 an der Sankt Thomas Morus Schule. Ich studiere Soziale Arbeit, aber ich hatte die einmalige Möglichkeit nach Chile zu kommen und konnte das mit einem Praktikum verknüpfen. Mich interessierte die Arbeit der Schulsozialarbeit und ich wollte mit Kindern zusammenarbeiten. Primär war ich in der Grundschule tätig und habe dort Kinder betreut, die beispielsweise im Schulalltag Probleme haben, sich zu konzentrieren. Es hat so viel Spaß gemacht mit den Kindern zusammen zu arbeiten. Mein Spanisch war nicht gut genug, um mich immer komplett mit ihnen zu verständigen, aber die Kinder haben oft auf Deutsch versucht mir zu antworten. Die Atmosphäre unter den Schülern, als auch unter den Lehrern war entspannt und offen, sodass ich mich direkt willkommen gefühlt habe! Später habe ich auch den Deutschunterricht unterstützt und durfte meine eigenen Ideen in den Unterricht mit einbringen. Man bekommt viel Freiraum, wie man sein Praktikum neben dem Unterricht gestalten möchte mit Projekten und eigenen Ideen. So habe ich eigens einen Buchstabierwettbewerb in den 3. und 4. Klassen auf Deutsch durchgeführt und vorher noch mit allen fleißig geübt. Etwas, was mir auch großen Spaß gemacht hat, war der Forderunterricht der Muttersprachler aus der 8. Klasse mit denen ich anspruchsvolle Deutschthemen behandelt habe, was für sie eine willkommene Abwechslung war.
Es wird einem also nie langweilig an der Schule, auch, weil immer etwas geplant ist. Sei es ein Musikfestival, ein Deutschtag, eine Schulwoche mit Spielen, kleine Messen, arrangiert von den Schülern, zu verschiedenen Themen oder Vorstellungen in der Aula. Es bleibt nie lange ruhig. Aber das war etwas, was das Praktikum abwechslungsreich und spannend gemacht hat. Ich habe schnell die Kinder ins Herz geschlossen und das Kollegium zu schätzen gewusst. Vielen Dank besonders an Frau Ruf, die stets ein offenes Ohr und immer für mich Zeit hatte.
Ich habe sehr viel gelernt, Erfahrungen sammeln dürfen und die Kultur Chiles ein bisschen besser kennenlernen dürfen durch meine Zeit an der Schule und dafür bin ich sehr dankbar.
Hasta luego
Natascha
Hola,
wir sind Leonie und Anna aus Deutschland, wir haben die letzten 4 Wochen eine unglaubliche Zeit an der deutschen Schule St Thomas Morus erleben dürfen! Leonie hat bereits mehrere Praktikumserfahrungen in Bolivien und Spanien gesammelt, deshalb war es für sie ein Muss auch ihr letztes Praktikum für ihr Masterstudium im Ausland zu absolvieren, in diesem Fall in Santiago de Chile. Aufgrund von ihrer Sprachgewandtheit studiert sie Spanisch, Englisch und Deutsch und konnte alle drei Sprachen während des Praktikums gut zur Anwendung bringen. Anna ist erst im 5. Semester und wollte eine besondere Erfahrung aus ihrem ersten Schulpraktikum ziehen und entschied sich deshalb für eine Bewerbung bei der deutschen Schule St Thomas Morus.
Wir konnten einerseits unser Praktikum erfüllen und andererseits konnten wir hier ein wenig reisen, das wunderschöne Sommerwetter genießen und viele neue Eindrücke sammeln. Wir beide haben uns hier an der Schule kennengelernt, uns sehr gut verstanden und jeden Tag zusammen geplant, welchen Unterricht wir besuchen und wie wir die Schule und die Deutschlehrer*innen unterstützen können. Zum Beispiel haben wir den 7. Klassen bei der Vorbereitung auf ihr Sprachdiplom geholfen, indem wir mit ihnen Vorstellungs- und Kennenlernspiele gespielt haben.
Zudem haben wir in Anwesenheit von einem Vertretungslehrer eine 5. Klasse unterrichtet. Gemeinsam haben wir mit ihnen beispielsweise auf deutsch Bingo gespielt und ihnen so die Familienbegriffe näher gebracht und anschließend passende Arbeitsblätter dazu erarbeitet. Wir haben uns sofort in der Schule wohl und integriert gefühlt. Es ist sehr interessant, „am anderen Ende der Welt“ Kinder und Jugendliche zu beobachten, die unsere deutsche Sprache lernen und sie ein kleines Stück dabei begleiten und unterstützen zu dürfen. Wir sind beide der Meinung, dass unsere Zeit hier an der Thomas Morus Schule eine wertvolle Erfahrung für unseren weiteren Professionalisierungsprozess war.
Jede/r abenteuerlustige, dynamische und extrovertierte Lehramtsstudent/in sollte darüber nachdenken, mindestens einmal eine solche Auslandserfahrung zu machen.
Liebe Grüße
Leonie und Anna
